Das letzte Recap ist zwar schon zwei Jahre her, aber ich wollte sowieso ein paar Sätze zu einigen Titeln schreiben, die ich dieses Jahr konsumiert habe. Interessanterweise gibt es seit dem letzten Mal LLM (Large Language Models), die diese Texte auch für mich hätten vorschreiben können. Ich habe mich jedoch dagegen entschieden. Dieses Jahr habe ich einige physische Bücher gelesen, vor allem fiktionale Romane und Sachbücher. Ich hoffe, dass ich in der Lage sein werde, das Interesse einiger Leser für diese Titel zu wecken.

Die Cover einiger Titel
Die Cover einiger Titel

Manga



Gantz

37 Bände sind eine ganze Menge Inhalt und dieser einige Jahre alte Alien Survival Manga war damals einer der ersten Mangas, der CGI nutzte, um die Kapitel schneller und besser darstellen zu können. Heutzutage sieht das oft fast schon altbacken aus und hilft auch eher selten das Geschehen besser zu verstehen, schafft es aber am Ende ein absolut surreales Finale mit philosophischen Betrachtungen abzuliefern.

Planetes

Ein relativ kurzer Manga (4 Bände) mit philosophischen Ansätzen in einer fernen Zukunft, in der Raumfahrt zum normalen Leben gehört. Die Sci-Fi Panels sind unglaublich detailreich und schön gestaltet. Am Ende jedes Bandes gibt es viele Erklärungen, wie die Sci-Fi Welt funktioniert und woher viele Inspirationen stammen.

APOSIMZ

In 9 Bänden wird hier eine dystopische Cyberpunk-Welt erschaffen und abgeschlossen. Der Manga zeigt mit sehr schönen Panels die Ruinen der ehemaligen Zivilisation und erzählt eine Story, die sich nicht zu ausschweifend viel vornimmt, aber dennoch mit einem Knall endet.

Solo Leveling (Manhwa version)

Solo Leveling ist so populär, dass es mittlerweile sogar deutsche Manga-Bücher in Special Editions in Buchhandlungen gibt. Die Manhwa-Version hat eine große Fangemeinde. Um dieser gerecht zu werden, nimmt sich Solo Leveling viel Zeit und arbeitet sich durch die Handlung, um am Ende ein zufriedenstellendes Ergebnis zu liefern. Ansonsten wird solide Manhwa-Kost geboten. Wer bereits andere Manhwas gelesen hat, in denen ein Underdog zum Superhelden wird, wird sicherlich viele ähnliche Muster erkennen. Dies macht ihn jedoch zu einem guten Einstieg in weitere koreanische Titel.

ID: INVADED #BRAKE BROKEN

Dieser kurze Manga in drei Bänden ist außergewöhnlich. Es handelt sich hierbei um das Sequel zur Anime-Serie “ID: Invaded”, die jedoch nicht auf einem Manga basiert. Das Konzept ist interessant, um die Geschichte der Anime-Serie nach dem Finale der Hauptstory zu erweitern.

Dr. STONE

Dr. STONE fühlt sich ein bisschen an wie Minecraft mit einem Technic Kitchensink Modpack. Die beiden Protagonisten arbeiten sich von Null bis zur Rakete in einer postapokalyptischen Welt vor, in der es wahrscheinlich keine anderen Menschen mehr gibt - zumindest solange nicht, bis der verrückte Wissenschaftler Senkuu ein Mittel findet, um Menschen wieder zum Leben zu erwecken. In der Mitte konzentriert sich die Geschichte auf ein zu großes Ensemble Cast, das sich mehr auf gesellschaftliche Erfindungen als auf die verrückten “wissenschaftlichen” Erfindungen von Senkuu konzentriert.

Sousou no Frieren (Frieren: Beyond Journey’s End)

Die Elfin Frieren begibt sich auf eine herzerwärmende Reise, um einen Sinn in ihrem langen Leben zu finden. Besonders interessant ist der radikale Timeskip nach dem ersten Kapitel, ab dem die Story erst richtig Fahrt aufnimmt. Ich bin besonders glücklich darüber, dass die Anime-Adaption des Mangas nun so beliebt wird - völlig zurecht.

Anime



Spy x Family

Eine lustige Serie um Spionage und eine wiedergefundene Familie, mit kleinen Nebengeschichten um Anya. Zwei Spione/Auftragsmörder adoptieren in einem fiktiven West-/Ostberlin ein kleines Mädchen. Was könnte schon schiefgehen?

Mob Psycho 100 Staffel 3

Ein gutes Finale der wunderschöne heilsame Coming-of-Age Serie Mob Psycho 100 welche sich immer noch stark an etwas “kruden” Zeichenstil von Mangaka ONE anlehnt welcher bekannt durch One Punch Man wurde.

Ascendance of a Bookworm Season 3

Ascendance of a Bookworm ist ein Geheimtipp im Isekai-Genre und jetzt gibt es mehr davon. Es erfüllt die Erwartungen, aber ohne die sonst nervigen Isekai-Tropes.

Boku no Hero Academia 6

Da ich den Manga bereits gelesen hatte, war ich hier nicht überrascht. Trotzdem wartet Staffel 6 mit beeindruckenden Bildern auf und die Handlung wird zunehmend düster.

Sonny Boy

Ein kurzes philosophisches Abenteuer mit episodischen Folgen. Die Geschichte driftet jedoch manchmal in konfuse Gedanken ab. Sonny Boy nutzt sein Medium geschickt aus und würde mit seinen Bildern wahrscheinlich besser als Anime-Serie als wie ein Manga funktionieren.

Summer Time Render

Diese geniale Erzählung über Zeitschleifen hat mich komplett gepackt. Sie ist wahnsinnig spannend bis zum Schluss und lässt einen sofort zu Beginn mit dem großen Ensemble Cast mitfiebern.

Re:CREATORS

Diese Serie ist komisch. Sie fängt extrem langsam und fast schon belanglos an. In der Mitte ab Folge 14 oder so gewinnt sie endlich ein wenig Fleisch auf den Knochen und einen krassen Twist nur ein paar Folgen später. Es fällt mir jedoch schwer, Re:CREATORS weiterzuempfehlen, vor allem weil der Protagonist so absurd belanglos ist. Die “Creations” sind um einiges interessanter und bei Fate bekommt man bessere Battle Royale Kämpfe zu sehen.

Flip Flappers

Bunt, schrill und ganz viel Yuri gibt es bei Flip Flappers. Wer sich nicht für LGBTQ+ Themes interessiert wird hier jedoch kaum Content bekommen, das hier ist eindeutig der Solo Fokus und übertrumpft die surealle Komödie deutlich.

VINLAND SAGA

Vikinger, ein cooler Rock-Soundtrack, politische Konflikte und ein Anti-Hero-Protagonist, der auf Rache aus ist, bilden hier eine epische Geschichte. Das Studio Wit hat sie passend aufregend animiert. Mein einziges Problem ist wohl, dass es schlicht zu gewalttätig und brutal wird, denn …

VINLAND SAGA Season 2

… In Staffel 2 wird der Protagonist rehabilitiert und wird zum Pazifisten. Ich vermute, dass ich hier nicht zu viel spoilere, da viele Kritiken aufgrund der Tatsache kamen, dass die Action-Szenen viel weniger wurden und einige der brutalen Gefährten aus Staffel 1 weggelassen wurden. Wer also nur wegen der krassen Action an Staffel 1 interessiert war, wird von Staffel 2 tief enttäuscht sein. Ich persönlich fand diesen Weg jedoch sehr gut dargestellt und er hat mich bis zum Schluss gefesselt. Interessanterweise wird die zweite Staffel jetzt von Studio MAPPA animiert. Viele aus dem ursprünglichen Animationsteam arbeiten jedoch weiterhin daran. Dadurch ändert sich der Stil eher wenig und es wird ein adäquates Ende abgeliefert, das auf den nächsten Story-Arc neugierig macht.

ID: INVADED

ID: Invaded ist eine der besseren Serien im Detektiv-Genre. Obwohl sie an Psycho Pass erinnert, bietet sie einen erfrischenden Blick. Besonders außergewöhnlich ist, dass es einen Manga als Sequel zur Hauptgeschichte gibt, ähnlich wie die Comics zu Avatar: Der Herr der Elemente.

Lycoris Recoil (Rewatch)

Die beiden Protagonistinnen in Schulmädchen-Outfits besiegen heimlich Terroristen mit Pistolen. Die absurde Handlung enthält LGBTQ+ Themen und konzentriert sich besonders auf die herzerwärmende Dynamik zwischen den beiden.

Tengoku Daimakyou (Heavenly Delusion)

Eine erfrischende Geschichte mit postapokalyptischem Hintergrund und einzigartigem Manga-inspiriertem Zeichenstil. Die Handlung entwickelt sich langsam zu einer tiefgründigen Coming-of-Age-Story. Besonders spannend sind die zwei verschiedenen Handlungsstränge. Es ist nicht einmal klar, ob sie zur gleichen Zeit spielen, und es wird ganz selbstverständlich zwischen ihnen hin- und hergesprungen.

Tensei Oujo to Tensai Reijou no Mahou Kakumei (The Magical Revolution of the Reincarnated Princess and the Genius Young Lady)

Isekais mit weiblichen Protagonistinnen und LGBTQ+ Themen sind für mich eine willkommene Abwechslung zu den sonstigen generischen Harem-Isekai-Titeln. Hier wird das Ganze schön animiert dargestellt.

Yofukashi no Uta (Call of the Night)

Eine Urban Fantasy, die fast ausschließlich bei Nacht spielt und dabei wunderschöne, völlig lila überzeichnete Straßenzüge einer Stadt zeigt. Der Protagonist weiß nicht, was er mit sich anfangen soll, außer nachts herumzulungern. Dabei trifft er auf eine Vampirfrau, und die Geschichte entwickelt sich nach einem eher langsamen Start in eine Art potentiellen Harem/Love Triangle.

Adachi to Shimamura

Zwei Mädchen treffen sich durch das Schulschwänzen und verlieben sich (fast). Die Geschichte enthält schöne LGBTQ+ Themen mit zögernden Gefühlen, Love Triangles und anderen Problemen, die man in diesem Alter hat. Es ist unklar, welche Rolle das Alien-Mädchen in der Geschichte spielt. Möglicherweise wird dies im ursprünglichen Light Novel klarer.

Isekai Oji-san (Uncle from Another World)

Eine lustige Isekai-Parodie mit vielen Referenzen. Die Handlung des reinkarnierten Onkels wird auf humorvolle Weise erzählt. Jedoch greift es oft auf Isekai-Klischees zurück.

Benriya Saitou-san, Isekai ni Iku (Handyman Saitou in Another World)

Was passiert, wenn man in einer anderen Welt wiedergeboren wird, ohne übermächtig zu sein, sondern nur ein einfacher Handwerker ist? “Handyman Saitoi” ist keine revolutionäre Geschichte, aber interessant in episodischen Kurzgeschichten, die sich lose zu einer übergreifenden Handlung verbinden. Ansonsten bietet die Geschichte bekannte Isekai-Kost.

Buddy Daddies

Spy x Family in einer modernen Umgebung, mit zwei Vätern und ohne telepathische Superkräfte, und schon hat man Buddy Daddies. Interessanterweise erhalten die drei Charaktere in dieser Found Family besonders menschliche Züge, wodurch der Leser mit ihnen mitfiebert. Mein Hauptgrund, diese Serie anzuschauen, war, dass sie ein Anime-Original ist und keine Vorlage aus einem Manga oder einer Light Novel hatte. Vielleicht konnte das Animationsteam deshalb mehr Liebe in die Charaktere stecken.

Bocchi the Rock!

Cute girl doing cute things - in a band, ist jetzt seit K-ON nichts außergewöhnliches aber Bocchi the Rock zeigt als Protagonistin ein stark introvertiertes Schulmädchen und nimmt sich sogar die Zeit den Unterschied zu einer schüchternen Persönlichkeit und nimmt das Thema introvertiert sein ernster als nur das schlichte Klischee. Interessant ist hier, dass die Musikeinlagen sehr zurückhaltend sind und nicht dazu dienen, die Handlung in die Länge zu ziehen.

Kakegurui

Absolut verrückt, sinnlos, aber man kann auch nicht aufhören hinzuschauen bei diesem wirren Feuerwerk von Gambling Addiction. Witzigerweise geht es hier viel mehr um Stohastik, als man erwarten würde.

Watashi no Oshi wa Akuyaku Reijou. (I’m in Love with the Villainess)

Ein Isekai mit einer weiblichen Protagonistin und LGBTQ+ Themen hatte ich ja schon erwähnt, aber in I’m in Love with the Villainess werden auch direkt ernstere Themen benannt, wie zum Beispiel, dass die Protagonistin wirklich nur Frauen mag und das alles direkt in Episode 4. Vom Manga habe ich gehört, dass es später auch noch eine Transgenderperson geben soll und das ernst genommen wird. Die Animationen sind eher mittelmäßig, der Rest stimmt.

Kimitachi wa Dou Ikiru ka (The Boy and the Heron)

Ein neuer Film von Hayao Miyazaki? Ja, und man könnte fast meinen, dass er sich mit diesem neuen Film von Studio Ghibli verabschieden möchte. Man bekommt viele altbekannte Stilmittel von Hayao Miyazaki in einem neuen Gewand und wieder einmal ein richtiges Fantasy Setting. Besonders erstaunlich ist, wie Studio Ghibli es schafft, den Film trotz des Einsatzes moderner Animationsmittel aussehen zu lassen, als wären es die Filme von vor 40 Jahren.

Mal was anderes: eine chinesische Animationsserie, die wirklich gut ist. Das Detektivduo löst anfangs noch episodenhaft verschiedene kleine Fälle mit Hilfe von Zeitschleifen, aber mit jedem Fall wird die Handlung immer größer und betrifft bald auch enge Freunde. Das Zusammenspiel des Duos macht Spaß, auch wenn manche Fälle etwas kitschig sind. Etwas merkwürdig ist, dass es eine Extra-Folge gibt, in der aber die Charaktere in der 2. Staffel noch wichtiger werden, die vermeintliche Filler-Folge sollte man also nicht verpassen.

In der 2. Staffel von Link Click wird die Handlung wieder größer und brisanter, ansonsten gibt es noch mehr vom gewohnten Zusammenspiel der Detektivtruppe, während der Fall den sie sich diesmal vornehmen richtig düster und übernatürlich wird.

Spiele



Monster Train

Slay the Spire hat das Rogue-lite Deckbuilding Genre populär gemacht, aber Monster Train beseitigt einige der Punkte, die mich an Slay the Spire immer gestört haben. Eine Runde dauert hier nur etwa eine Stunde anstatt der üblichen zwei bis drei Stunden, die man sonst bei Deckbuilding-Spielen braucht. Die große Auswahl an verschiedenen Champions + Clankombinationen ermöglicht viel mehr Variation als die vier Champions in Slay the Spire. Der DLC hilft enorm dabei, das Balancing aller Karten zu verbessern, leider gibt es aber immer noch ein paar Karten, die einfach kaum zu gebrauchen sind. Für Fans von Deckbuilder-Spielen definitiv einen Blick wert, für komplette Neulinge des Genres vielleicht etwas zu viel auf einmal.

Inkbound

Inkbound kommt vom selben Entwicklerstudio wie Monster Train und versucht sich diesmal an einem Rogue-lite Turn-based-Tactic Spiel und kann seine Vorkenntnisse in Sachen Balancing gut einsetzen. Die Story und die NPCs erinnern stark an Hades, was die Interaktion mit ihnen angeht. Noch im Early Access hatte Inkbound anfangs ein viel kritisiertes Battlepass-System mit kaufbaren Items, um das Spiel zu unterstützen, hat sich dann aber dazu entschieden, dieses langsam wieder abzuschaffen, ebenso wie den Always-online-Zwang.

Cassette Beasts

Cassette Beasts ist eindeutig ein Indie-Pokemon, aber die Entwickler haben viele Features eingebaut, die Cassette Beasts viel spielbarer machen. Es erinnert eher an sehr gut gemachte Pokemon-Rom-Hacks, man befindet sich also eher in einer Art Open-World und das Scaling hängt davon ab, wie weit man in der dynamischen Handlung vorankommt, anstatt einer linearen Handlung zu folgen. Auf jeden Fall eine erfrischende Abwechslung zu den letzten regulären Pokemon-Spielen.

Outer Wilds

In einem fiktiven Sonnensystem geht man der Frage nach, warum man immer wieder dieselben 20 Minuten erleben muss. Langsam tastet man sich mit einer Makeshift-Rakete von Planet zu Planet und durchstöbert Ruinen, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Das Ausprobieren und Entdecken macht hier besonders viel Spaß, auch wenn man manchmal auf Trial & Error zurückgreifen muss.

Outer Wilds - Echoes of the Eye

Der einzige Content-DLC zu Outer Wilds hat mir leider viel weniger Spaß gemacht als das Grundspiel. Mit Echoes of the Eye wird Outer Wilds plötzlich zu einem Horrorspiel und viel düsterer. Immerhin fügt der DLC der Grundstory noch eine neue Ebene hinzu, aber bis dahin muss man sich erst einmal durchbeißen, vor allem mit den neuen Gegnern, die es vorher noch nicht gab und die ich überhaupt nicht interessant fand.

The Forgotten City

Ähnlich wie in Outer Wilds kämpft man sich auch in The Forgotton City durch eine Zeitschleife und erfährt dabei sogar ein paar geschichtliche Hintergründe. Das erste Ende erreicht man auch viel früher als bei Outer Wilds und die zahlreichen NPCs führen einen regelrecht durch das Spiel.

Filme



The Creator

Regisseur Gareth Edwards zeigt hier wieder seine Stärke, die Beziehung zwischen Menschen und anderen Lebensformen zu zeigen, wie schon in Monsters (2010). Erstaunlich auch, welch schöne Sci-Fi-Welten mit dem “relativ” kleinen Budget geschaffen wurden.

Oppenheimer

Ein dreistündiges Biopic über Robert Oppenheimer von Christopher Nolan? Klingt seltsam, ist auch ein sehr langer Film und es wird so viel geredet. Auch auf eine bombastische Atomexplosion verzichtet Christopher Nolan bewusst, denn darum geht es hier nur am Rande. Typisch für den Regisseur sind die zeitlich unterschiedlichen Handlungsstränge, die quer erzählt werden und für jemanden ohne ein wenig Vorwissen wahrscheinlich verwirrend sind. Insgesamt bin ich froh, dass es solche Filme noch gibt.

Barbie

Die etwas weichgespülte feministische Botschaft des Films wird leider von der Tatsache überlagert, dass es sich immer noch um Werbung für ein überteuertes Plastikspielzeug handelt. Auch über den Hersteller Mattel macht sich der Film nur so lustig wie es ihnen wohl erlaubt war. Alles in allem bleibt ein bitterer Nachgeschmack und das finde ich furchtbar schade.

Asteroid City

Langsam werden die Filme von Wes Anderson immer “artsy”, auch wenn die Handlung darunter leidet. Asteroid City kann mit schönen Bildern glänzen, aber die eigentliche Komödie kann nur durch peinliche Situationen wirklich zum Lachen bringen. Spätestens beim Theater-Subplot dürften die meisten aufhören, weiterzuschauen. Wer kein Fan von Wes Anderson ist, wird hier leider nicht auf seine Kosten kommen.

Atemlos vor Angst / Sorcerer

Anlässlich des Todes von William Friedkin habe ich diesen alten Schinken wieder ausgegraben. Vier Männer, die nichts mehr zu verlieren haben, werden auf ein Himmelfahrtskommando geschickt, was zu einem banalen Actionfilm führt. Während sich Anfang und Ende ziemlich in die Länge ziehen, ist der Höhepunkt wohl die Szene mit der Brücke im Monsunregen, bei der man die Spannung förmlich spürt.

Smog (1973)

Anlässlich eines Artikels auf Uebermedien habe ich mir diesen alten Katastrophenalarm-Film angeschaut und war erstaunt, was da alles unausgesprochen gezeigt wird, wie zum Beispiel das ständige Putzen der Autoscheiben, das gezeigt wird, weil die Luft so dreckig ist. Die Komik der Situation, die den Alarm am Ende auflöst, ist wirklich das Tüpfelchen auf dem i.

Sörensen fängt Feuer

Mit Erstaunen habe ich in der Mediathek der ARD gesehen, dass bereits der zweite Teil der Sörensen-Reihe verfilmt wurde. Bjarne Mädel, bekannt unter anderem aus Tatortreiniger, spielt in dieser Krimireihe einen Kriminalkommissar, der mit einer Angststörung und seiner Situationskomik zu kämpfen hat. Der erste Teil “Sörensen hat Angst” ist derzeit noch in der ARD Mediathek verfügbar und definitiv einer der besseren deutschen Krimis.

Serien



The Last of Us

Die Serie The Last of Us gehörte zu Recht zu den beliebtesten Serien in diesem Jahr. Im Originalspiel hat mich die Story immer mehr interessiert als die eher langweiligen Kampfsequenzen und in der Serie wird der Handlung viel mehr Raum gegeben und auch die Nebenhandlungen sind breiter gefächert. Besonders hervorzuheben ist hier die dritte Episode, die sich fast ausschließlich um zwei Nebencharaktere dreht. Auch die Handlung des DLCs zum Spiel wird gut aufgegriffen. Dabei ist die düstere Endzeitstimmung die ganze Zeit über spürbar.

Foundation Season 2

Apple hat für diese Adaption von Isaac Asimovs Serie sehr viel Geld in die Hand genommen. Das merkt man den vielen Episoden an, die vor Effekten nur so strotzen. Die Geschichte selbst versucht nicht weniger als episch zu sein und zieht immer weitere Kreise. Durch den Wechsel der verschiedenen Handlungsstränge wird sie zwar manchmal etwas unübersichtlich, bleibt aber trotzdem spannend.

carol and the end of the world

In dieser Zeichentrickserie für Erwachsene geht es darum, was passieren könnte, wenn die ganze Welt wüsste, dass sie in wenigen Monaten vollständig ausgelöscht wird. Die Protagonistin Carol weiß in dieser Zeit nichts mit sich anzufangen und kommt nur sehr langsam mit der Situation klar und die Serie folgt ihrem Umgang damit. Erstaunlich ist, dass es anscheinend doch noch gute Netflix-Serien gibt.

Bücher



Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich (Ronen Steinke)

Dr. Ronen Steinke erzählt von einigen Doppelstandards im deutschen Rechtssystem mit vielen Beispielen, wie man sie vielleicht aus seiner Kolumne “Vor Gericht” in der Süddeutschen kennt. Er wechselt zwischen Gesetzestexten und Anekdoten in einem angenehmen Tempo, so dass die Lektüre nie langweilig wird.

Earth for All (Club of Rome)

50 Jahre nach dem ersten Bericht des Club of Rome erzählt die NGO erneut mit vielen Grafiken und Modellrechnungen, dass die Menschheit derzeit eigentlich zu viel von der Erde verbraucht. Die planetaren Grenzen werden benannt und auch wie man sie theoretisch einhalten könnte, auch der Zusammenhang zwischen Klimawandel und gesellschaftlichem Wandel wird erklärt. Leider bleibt die mögliche Modellrechnung des Best-Case-Szenarios wohl reine Utopie.

Mythos Geldknappheit (Maurice Höfgen)

Maurice Höfgen erklärt, wo das Geld eigentlich herkommt, wie die Zentralbanken und die Banken zusammenarbeiten und wie es theoretisch besser funktionieren könnte, wenn es nicht die unglaublich vielen politischen Barrieren gäbe, die die Politiker eingebaut haben, um zu verhindern, dass das Geld effizient für die Gesellschaft eingesetzt wird. Ganz am Ende gibt Maurice sogar eine Alternative zum bedingungslosen Grundeinkommen und dann sogar konkrete Vorschläge zur Reform des Steuersystems.

Teuer (Maurice Höfgen)

Dank Maurice Höfgen wissen wir bereits, wie Zentralbanken eigentlich funktionieren und nun erklärt er in seinem Buch “Teuer”, warum sie die Inflation eben nicht wirksam bekämpfen können. Außerdem erklärt er, woher die Inflation der letzten Jahre kommt, woher sie nicht kommt (wie z.B. die sogenannte “Lohn-Preis-Spirale”). Außerdem rechnet Maurice hier vor allem mit dem amtierenden Bundesfinanzminister Christian Lindner kräftig ab.

Die Verwandlung (Franz Kafka | Reclam XL Version)

In der Schule habe ich ehrlich gesagt nie alte deutsche Literatur gelesen, daher ist die relativ kurze Erzählung von Franz Kafka ein guter Einstieg. Die Kommentare, erläuternden Fußnoten und Zusatzmaterialien in der Reclam XL-Ausgabe helfen beim Einlesen.

Blue Skies (T. C. Boyle)

Das Besondere an diesem Roman ist, dass in fast jedem Nebensatz erklärt wird, wie sich das Leben der Protagonisten durch den Klimawandel verändert hat. Die Handlung springt zwischen den drei Familien hin und her und erzählt zum Beispiel auch, wie die Mutter der beiden nun Insekten züchtet, um sie zu Mehl für das nächste Familienessen zu verarbeiten.